Dank der Unterstützung von SOS-Kinderdorf und dem Verband Österreichischer Volkshochschulen (VÖV) wird die beliebte online Politik-Orientierungshilfe ab der Nationalratswahl im Herbst fortgeführt.
21 Jahre lang war wahlkabine.at die wohl wichtigste österreichische Online-Politikorientierungshilfe und hat vor allem jungen Wähler*innen mit fundierter Information bei ihren politischen Entscheidungsfindungen geholfen. Seit 2002 bot die online Plattform die Möglichkeit im Vorfeld von Wahlen, die eigenen Meinungen und Positionen zu unterschiedlichen Themen mit jenen der wahlwerbenden Parteien abzugleichen. Dahinter stand ein stets hochkarätiges Team an Expert*innen, die mit hoher Motivation und viel ehrenamtlichem Engagement die Unabhängigkeit des Angebots und die hohe Qualität der Informationen gewährleisteten. Doch vergangenen Herbst waren die Grenzen erreicht: Nach jahrelangem Ringen um finanzielle Absicherung musste wahlkabine.at aufgrund fehlender Mittel vorübergehend eingestellt werden.
Im Hintergrund gingen die Gespräche weiter. Nun steht fest: wahlkabine.at geht weiter. Mit der Kinderrechtsorganisation SOS-Kinderdorf und dem Verband der Österreichischen Volkshochschulen hat man zwei neue Vereinspartner*innen gefunden, die das Projekt gemeinsam weitertragen. Ab Mitte August sollen die Inhalte für die Nationalratswahl für Interessierte bereitstehen.
Auf die Unterstützung von Spender*innen bleibt man weiterhin angewiesen und bedankt sich für jede noch so kleine Hilfe, dieses wichtige Angebot zu erhalten.
Spendenkonto: wahlkabine.at - Verein zur Förderung von Demokratiebildung
IBAN: AT841600000100704625
Die wahlkabine.at Anwendung wurde seit 2002 mehr als 6 Millionen Mal bei etwa 30 Landtags-, EU- und Nationalratswahlen vollständig genutzt. Gründungsmitglied Konrad Becker vom Institut für neue Kulturtechnologie: „Wir freuen uns, dass wahlkabine.at nun doch in der gleichen hohen Qualität fortgeführt werden kann, denn genau das zeichnet uns aus. Die von einem wissenschaftlichen Team, in einer auf Genauigkeit und Sorgfalt bedachten Recherche, ermittelten Daten unterliegen strengen Qualitätskontrollen. Auch Datenschutz genießt bei wahlkabine.at einen besonderen Stellenwert. Nicht zuletzt deshalb zählt das Projekt zu den "Best Practice Modellen" im Rahmen des Europäischen Netzwerks für Politische Bildung (NECE). Ein großes Danke, an alle Redaktionsmitglieder und Partner*innen, die das in der Vergangenheit möglich gemacht haben und uns hoffentlich mit ihrer Expertise weiter unterstützen.“
Gemeinsam mit den neuen Vereinspartner*innen wird auch der Schwerpunkt auf junge Wähler*innen erhalten bleiben: „wahlkabine.at zeichnet sich durch einen Fokus auf Themen statt auf Personen aus und leistet so einen wichtigen Beitrag zur digitalen Vermittlung von Politik. Das ist im Hinblick auf das Wahlalter von 16 Jahren besonders relevant. Wahlkabine.at will damit auch in Zukunft zeitgemäße politische Bildung betreiben. Dazu zählt die leicht verständliche Aufbereitung von in der Politik gängigen Begriffen, die sich jungen Menschen oft nicht so einfach erschließen und Materialien, die im Schulunterricht eingesetzt werden“, so Becker.
„Das Wahlrecht wurde immerhin hart errungen“, meint John Evers, Generalsekretär des Verbandes Österreichischer Volkshochschulen. „Als überparteiliche und gleichzeitig konsequent demokratische Institutionen werben daher die 256 Volkshochschulen für eine hohe Teilnahme an den zahlreichen Wahlen im Jahr 2024. Gleichzeitig hat sich wahlkabine.at immer wieder in der Bildungsarbeit für die Demokratie mit unseren 700.000 Teilnehmenden bewährt. wahlkabine.at bietet Orientierung und macht Lust auf Beteiligung. Es freut mich daher sehr, dass die Volkshochschulen gemeinsam mit zwei engagierten Partner*innen nun dieses offene und niederschwellige Instrument bei der Nationalratswahl zur Verfügung stellen werden. Ein wesentliches Kriterium für die Unterstützung dieses Instruments ist die Qualität: Ebenso wie die Angebote an den Volkshochschulen, arbeitet auch das Format wahlkabine.at rein wissenschaftsbasiert. Sie ist damit Beitrag ganz im Sinne des VHS-Mottos „Bildung für Alle“ und passt ausgezeichnet zum demokratischen Bildungsauftrag der Volkshochschulen“, führt Evers weiter aus.
„Sich eine Meinung zu bilden, zu diskutieren, Verantwortung zu übernehmen, und selbstbestimmte Entscheidungen zu treffen – all das muss gelernt und geübt werden. Junge Menschen mitbestimmen zu lassen und sie in ihrer Selbstwirksamkeit zu stärken, das ist aktive Demokratiebildung. Als Kinderrechtsorganisation begrüßen wir daher jede Maßnahme, die dieses Ziel unterstützt“, sagt Birgit Schatz, Kinderrechtsbeauftragte von SOS-Kinderdorf. „Die wahlkabine.at war die letzten beiden Jahrzehnte ein wichtiges Instrument für jugendliche Erstwähler*innen und Jungwähler*innen. Hier konnten sie gut aufbereitete Information finden und mit wenigen Mausklicken ihre persönlichen Standpunkte mit denen der wahlwerbenden Parteien vergleichen. „Bei SOS-Kinderdorf setzen wir uns für das Mitbestimmungs-Recht von Kindern und Jugendlichen ein. Dafür braucht es neben entsprechender institutioneller Angebote auch Werkzeuge, durch die junge Menschen ermächtigt werden, auch tatsächlich mitreden zu können. Hier hat sich wahlkabine.at in den letzten Jahren als unverzichtbarer Teil unserer politischen Kommunikation etabliert und maßgeblich zur Demokratiebildung junger Menschen beigetragen. Daher sind wir stolz, dieses Projekt in Zukunft, mittragen zu dürfen“, sagt Schatz.
Mit Ihrer Spende setzt sich SOS-Kinderdorf nachhaltig dafür ein, dass junge Menschen in allen Bereichen, die sie betreffen, mitreden können und ihre Anliegen in Gesellschaft und Politik ernst genommen werden. Herzlichen Dank an alle Unterstützer*innen.
www.sos-kinderdorf.at/kindern-eine-stimme-geben
Rückfragen:
SOS-Kinderdorf: anna.radl@sos-kinderdorf.at, T.: 0676 / 88144 124
Verein Österreichischer Volkshochschulen: John Evers, john.evers@vhs.or.at
Institut für neue Kulturtechnologie: Konrad Becker, office@t0.or.at
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